Ähnlich wie ihre Namensvettern, die Redakteure, arbeiten Online-Redakteure vor allem mit Texten: Sie schreiben eigene Texte oder redigieren fremde Texte und passen letztere ggf. an die spezifischen Anforderungen ihres jeweiligen Arbeitgebers an. Eng mit dieser Arbeit verbunden ist die Recherche, die in beiden Berufen/Tätigkeitsfeldern äußerst wichtig ist. Online-Redakteure sind allerdings im Gegensatz zu den „reinen“ Redakteuren spezialisiert auf die Erstellung von Content, der für die Veröffentlichung in Online-Medien bestimmt ist. Die Recherche-Aktivitäten beziehen sich – wie der Aufgabenschwerpunkt des Online-Redakteurs generell – hauptsächlich auf das Internet. Nur für einzelne Projekte, Messen oder Reportagen wird das typische Arbeitsumfeld, der PC-Arbeitsplatz im (Großraum-)Büro, verlassen.
Dieser Online-Bereich ist vielfältiger als man zunächst denken könnte. Neben den etablierten Medienunternehmen aus dem Print-Bereich – den Tageszeitungen –, die mittlerweile sämtlich zusätzlich zu ihrem Print-Angebot über Online-Publikationen verfügen, und den Fernseh- und Rundfunksendern, die heutzutage auch nicht mehr ohne Onlineauftritt auskommen, kommen eine Reihe von Content-Anbietern aus anderen Branchen bzw. Themenfeldern als potentielle Arbeitgeber für Online-Redakteure in Betracht:
- Nachrichtenportale,
- themenspezifische Internetportale,
- Blogs und Online-Magazine,
- Vereine, Verbände, politische Einrichtungen,
- (Fach-)Verlage,
- kulturelle Einrichtungen und Bildungsanbieter sowie
- Wirtschaftsunternehmen.
In Wirtschaftsunternehmen können Online-Redakteure beispielsweise für Produktbeschreibungen in Online-Shops oder für die Formulierung der FAQ-Texte im Rahmen der Internetpräsenz des Unternehmens zuständig sein.
So vielfältig wie die unterschiedlichen Einsatzgebiete sind auch die konkreten Tätigkeiten, die ein Online-Redakteur in seinem Berufsalltag zu erledigen hat. Typischerweise kommt zum redaktionellen Aspekt, also dem Erstellen und/oder Bearbeiten von Texten, der technische Aspekt hinzu. Die Texte, ob sie nun übernommen oder selbst erstellt sind, sollen online publiziert werden. Und das geschieht zumeist mithilfe eines Content-Management-Systems, kurz CMS. Die gängigsten in Deutschland für redaktionelle Inhalte verwendeten CMS sind WordPress und Typo3. Hier sollten sich Online-Redakteure also gut auskennen. Grundkenntnisse in HTML3 und CSS3 sind sinnvoll, aber nicht unbedingt erforderlich. Wichtiger ist Basiswissen in Layout/Mediengestaltung (hier spielt das Programm Adobe InDesign eine große Rolle) und Kenntnisse im Multimedia-Bereich, genauer gesagt in der Bildbearbeitung und im Audio- bzw. Videoschnitt. Anders als klassische Redakteure können Online-Redakteure alle Medienarten, die auch sonst im Internet zu finden sind, in ihre Beiträge einbauen: Bilder(galerien), Animationen, Videos, Audios.
Planen/organisieren und Konzepte erstellen sind weitere typische Tätigkeiten im Arbeitsalltags eines Online-Redakteurs. Damit die gründlich recherchierten, präzise formulierten und möglichst fehlerfreien Texte im Internet dann auch auffindbar sind, gehört zum Aufgabenbereich von Online-Redakteuren auch die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Die umfangreichen Analysen und Online-Maßnahmen gehören zur größten Herausforderung, die der Beruf des Online-Redakteurs mit sich bringt.
Inhaltliche Überschneidungen und Berührungspunkte gibt es vor allem mit folgenden Berufs-/Tätigkeitsfeldern:
- Online-Marketing,
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/PR-Abteilung,
- IT-Abteilung,
- Social-Media-/Content-Management und
- Produkt-Entwicklung.
Hier gibt es auch viel Potential für eine enge Zusammenarbeit der jeweiligen Abteilungen im Unternehmen.